Es ist eine alte und schöne Tradition. Jedes Jahr im August, kurz vor Mariä Himmelfahrt, sieht man Menschen über blühende Wiesen schlendern und Ausschau nach Kräutern und heimischen Wildblumen halten. Gesammelt wird alles, was in das Kräuterbüschel darf: Kamille, Blutweiderich, Malve, Zinnien, Ackerlöwenmaul, Schafsgabe, Flockenblume – um nur einige der vielen möglichen Pflanzen zu nennen. Aber auch bekannte Küchenkräuter wie Basilikum, Bohnenkraut, Thymian oder Estragon werden gerne zu den farbenfrohen Blumen gebunden.
Auch der Obst- und Gartenbauverein Hain/Spessart pflegt seit vielen Jahren diese Tradition. Unterstützt werden die fleißigen Binderinnen seit zwei Jahren von der Kinder- und Jugendgruppe des Vereins – den „Gartenfrüchtchen“. Mit viel Begeisterung wurden die gelben Sonnenblumen gemeinsam mit der duftenden Minze und Lavendel, wilde Möhre, gelb-leuchtender Goldrute und weiteren Pflanzen zu kleinen Sträußen gebunden und mit einem „sonnigen Gruß“ geschmückt. Die jungen „Obstler“ lernten nicht nur, dass der Borretsch pieckst oder das blühender Basilikum herrlich duftet, sondern auch wie wichtig und spannend die Traditionspflege sein kann.
An Mariä Himmelfahrt geweiht, werden die Sträuße gegen eine kleine Spende an die Bevölkerung des Laufachtals verteilt. Aufgehängt auf dem Dachboden soll das Kräuterbüschel die Hausbewohner vor Unheil und Krankheiten beschützen.
Ein herzliches „Danke schön“ an alle Kräuter- und Pflanzensammler und -spender sowie den fleißigen Binderinnen der Sträuße. Wir freuen uns, dass wir diese lange Tradition an die nächste Generation pflanzen- und blumenbegeisterter Kinder und Jugendliche weitergeben können.